Seit 1881 fährt die Straßenbahn in dieser alten Industriestadt, und das ununterbrochen.
Saint-Étienne betrieb lange Zeit fast alle Hauptlinien ihres öffentlichen
Verkehrsnetzes elektrisch, allerdings vor allem in Form von Oberleitungsbussen.
Die sehr enge Trasse der letzten Tramlinie, die mit schmalen Wagen befahren
wird, führte zum Erhalt der Bahn – auch wenn sie ebenfalls nur der Rest eines
größeren Netzes ist. Darüber hinaus lehnte sich die Stadtverwaltung erfolgreich
gegen politischen Druck seitens der Lobbys auf. Ende der 1950er Jahre wurden,
einzigartig in Frankreich, moderne Fahrzeuge für diese Linie 4 gebaut. Das sicherte
ihren Fortbestand bis in die 1990er Jahre, als erneut neue Wagen, diesmal
in moderner Niederflurtechnik, gekauft wurden.
Inzwischen hat die Modernisierungslust auch Saint-Étienne erfasst: Die bestehende Strecke wurde modernisiert, verlängert und teilweise auf Rasengleis umgebaut. 2006 bekam die schnurgerade Linie 4 dann Gesellschaft: an der Place du Peuple biegt die neue Linie 5 zum Bahnhof ab.
Wie auch sonst in Frankreich wurde die Neubaustrecke sorgfältig in das Stadtbild integriert und zur Aufwertung genutzt. Ende August 2010 wurden die Linien neu geordnet und umbenannt, die Linie 5 mit ihrer etwas verwirrenden Linienführung aufgeteilt: nun verkehrten T1 bis T3; seit November 2019 wurde das "Netz" um eine ganz neue Verbindung erweitert, die Linie T3 mäandert nun vom Bahnhof nach Norden und bedient sechs ganz neue Stationen.
Seit 2016 sind neue Fahrzeuge unterwegs: die 16 schmalspurigen CAF Urbos sind 33 Meter lang und 2,15 Meter breit, das Design stammt von der Designagentur Avant prèmiere.
Netzplan
Tramway in St-Étienne (offizielle Seite)
Die Zukunft der Städte, Seite 40
Lage in Frankreich
Alle Viennaslide-Fotos zur Tramway von Saint-Étienne
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Letzte Änderung: 6.5.2020