2004: Die "Wiener Visionen" der SPÖ

2004 wurde ich eingeladen, bei einem Projekt der SPÖ mitzuarbeiten. Die "Wiener Visionen" sollten ein langfristigeres Zukunftsleitbild für viele Bereiche des städtischen Lebens festschreiben, von sozialem über Sport, Wohnen, medizinischem und vielen anderen Bereichen bis hin zum Verkehr.

Anfangs wurden eher Phantastereien wie Schwebebahnen, Kabinenautos etc. angedacht, diese "Höhenflüge" wichen aber bald sinnvollen Konzepten.

Konkret bildeten sich drei Ideen heraus: Eine elektronische "Mobilitätscard", die für alle Verkehrsträger incl. Privatauto je nach Tageszeit Punkte abbucht. So könnte zB eine Fahrt in der Stoßzeit per PKW teurer sein als in Schwachlastzeiten, während zB ÖV-Benutzung immer günstiger wird, je häufiger man fährt. Zweiter Ansatz war die Einführung des Nulltarifs im öffentlichen Verkehr. Der dritte große Ideenkomplex war schließlich die massive Aufwertung der Straßenbahn, hier konnte ich in Vorträgen und Einzelgesprächen einiges an Begeisterung für dieses in Wien vernachlässigte Verkehrsmittel auslösen. Daraufhin eingeladene Fachleute bestätigten die Richtigkeit des Ansatzes in ihren Vorträgen.

Beendet wurde diese Veranstaltungsreihe im Dezember 2004 mit einem Ergebnisbericht, in dem die verschiedenen wünschenswerten Tramwayausbauten definiert wurden. Im Wesentlichen handelt es sich um die in weiterer Folge beschriebenen Projekte, hier eine Übersicht des Konzeptes:

Mehr Tram für Wien: Straßenbahnkonzept 2005-2015

In diesem Konzept enthalten sind vor allem Alternativlösungen für die vielfach kritisierte U2-Verlängerung durch den 3.Bezirk am Zentralbahnhof vorbei, eine unterirdische Innenstadtquerung im Verlauf der Herrengasse sowie die Umstellung der Buslinie 13A auf Straßenbahn.

Nach dem wochenlangen Projekt wurde es still; gehört hat man nach der Präsentation nichts mehr, die Website der "Wiener Visionen" beschrieb im Kapitel Verkehr andere Dinge als damals erarbeitet wurden; Die Straßenbahn kommt nur als Fußnote vor. Im Rückblick sieht es nach Beschäftigungstherapie für kritische Geister aus, denen Webforen zu wenig Impact haben; ich fühle mich um die damalige Arbeitszeit durchaus betrogen. Trotzdem bin ich froh teilgenommen zu haben, da ich bei möglicherweise künftig maßgeblichen Personen ein wenig Grundlagenwissen vermitteln konnte. Die Website "Wiener Visionen" existiert inzwischen nicht mehr


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Letzte Änderung: 15.12.2017