Straßenbahn in Frankreich - Le Havre

Mit der Entwicklung der modernen Seefahrt und der immer größer werdenden Hochseeschiffe verlagerte sich der Hafen wie in vergleichbaren Städten immer weiter von der Stadt weg; das alte Hafenviertel verlor an Bedeutung, der Passagierverkehr über den Atlantik wurde in den 1960ern eingestellt. Die verlassenen Hafenbecken und Kaianlagen bieten neue Möglichkeiten zur Stadtentwicklung – und die großzügigen Boulevards viel Platz für eine zeitgemäße Stadtverkehrslösung. Gerade im modernen Gesamtkunstwerk Le Havre fügt sich die neue Straßenbahn überaus harmonisch in das Stadtbild ein.


Die sich verzweigende Trasse der ersten beiden Linien bedient die wichtigen Punkte der Stadt: Vom Strand an der Porte Océane über die Hauptachse Avenue Foch, vorbei an Rathaus und Bahnhof zu den dicht besiedelten Stadtteilen Caucriauville und Mont Gaillard verbindet sie Unter- und Oberstadt. Wichtigste Baumaßnahme war dabei ein neuer 700 Meter langer Tunnel an der Place Jenner. Die Avenue Foch wurde zu einem verkehrsberuhigten grünen Boulevard, an dem hunderte neue Bäume gepflanzt wurden.

Die ersten 20 Citadis-Straßenbahnwagen wurden zum Preis von 42 mio Euro von Alstom geliefert; die Betriebsaufnahme war am 12.12.2012.

Nun will Le Havre das Netz erweitern: einerseits zu den Docks südlich des Bahnhofs, andererseits die Eisenbahn entlang Richtung Osten, mit der Option, danach eine Lokalbahn Richtung Norden (nach Montivilliers und Rolleville) zu übenehmen, eine derzeit schwach bediente SNCF-Strecke. Die beiden Linien C und D sollen 2026 in Betrieb gehen - wie üblich rechtzeitig vor den Kommunalwahlen. 18 neue Straßenbahnwagen wurden 2023 ausgeschrieben.

Alle Viennaslide-Fotos zu Le Havre

Netzplan


Die Zukunft der Städte, Seite 146

Lage in Frankreich

zur Startseite / Navigationsframe nachladen

Letzte Änderung: 9.10.2023