Visionen für Wien Konzept Donau/Prater

2006 habe ich bei einer Serie von Workshops der SPÖ teilgenommen, in der Zukunftskonzepte für den Wiener Stadtverkehr erarbeitet wurden. Ich habe damals einige Straßenbahnprojekte vorgeschlagen, darunter Verlängerungen der Linien 1 und 18 durch den Prater sowie die Wiedererrichtung der Linie 11 parallel zur Donau. Die Linie 18 wird nun tatsächlich gebaut, und die neue Linie 12 wird ein Teilstück des früheren 11er bedienen und die derzeitigen Buslinien entlasten.

Die Linie U2 hat eine neue Schnellverbindung zwischen Stadlau und Zentrum geschaffen, im Bereich Praterstern - Messe - Stadion - Donau führte sie aber zu einer Ausdünnung des bestehenden Oberflächennetzes. Durch die Neubebauung entlang der Trasse steigt der Verkehrsdruck auf den Prater. Durch zwei neue Praterquerungen von nur wenigen hundert Metern Straßenbahnneubaustrecke kann der Prater für den Autoverkehr weitgehend gesperrt werden:

Eine Verlängerung der Linie 18 verbindet die Neubaugebiete im 3. Bezirk mit dem Prater und der U2. Untersuchungen des Raumordnungsinstituts stellten fest, dass die Auslastung der Linie damit gleichmäßiger wäre - heute ist der 18er in der Schlachthausgasse deutlich schwächer als zwischen Hauptbahnhof und Westbahnhof.

Die bestehende Linie 1 kann - um zwei Stationen verlängert - die Messe mit dem dritten Bezirk verbinden und gemeinsam mit einer wiedererrichteten Linie 11 und der im Masterplan enthaltenen Linie O den Bereich Nordbahnhof und das Stuwerviertel mit den Linien U6, U1 und U2 verknüpfen. Die Linie 11 könnte aber auch als "Tram-Train" geführt werden - neue Garnituren könnten von der Vorortelinie kommend auf die Straßenbahngleise wechseln und damit einen attraktiven Halbring um Wien schaffen. Auch dem neuen Standort der Wirtschaftuni und der Büro/Wohnbebauung bei der Südportalstraße ("Viertel Zwei") würde die Linienverlängerung Vorteile bringen.

Pläne: Praterquerung Linie 1 und neue Linie 11 (links); Visualisierung Linie 11 (Mitte); Praterquerung Linie 18 und Verlängerung zur Ostbahn (rechts)

2010 haben die Grünen die Idee aufgegriffen und eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen; dann wurde es still um das Projekt.

Studie Juhàsz & Markgraf


Recht überraschend wurden die Pläne für die Linie 18 durch den Prater von der Stadt wieder "aus dem Hut gezaubert". 2026 soll die Schnellbahn monatelang gesperrt werden, die Stadt befürchtet Überlastungen bei der U-Bahn. Der "Abschneider" von der U3 zur U2 wird die inneren U-Bahn-Bereiche entlasten.

Eine neue Linie 12 soll als neue Citytangente den heutigen 33er ersetzen und durch die Stadtentwicklungsgebiete Nordwest- und Nordbahnhof fahren. Bei der Station Vorgartenstraße wird die U1 erreicht, dann geht es entlang des ehemaligen 11ers weiter. Später soll die Linie durch die Engerthstraße bis zum 18er geführt werden. Diese beiden Projekte stelle ich auf separaten Seiten vor:

Neubau Linie 12

Verlängerung Linie 18

Die erratische Wiener Straßenbahnplanung (Artikel vom Jänner 2024, PDF)


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Karten: Bernhard Schandl. Letzte Änderung: 18.2.2024